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Karateka

Shotokan Karate




Warum ich Karate üben möchte: (WURDE DURCH LAUFEN ABGELÖST)...

Bereits während des übens von Taekwon-Do erkannte ich die Vorteile der körperlich vielseitigen Ertüchtigung, welche sich nicht wie z.B. beim Fußball hauptsächlich auf die Beine konzentrierte. Die Schulung von guten Tugenden wie Disziplin, Geduld, Respekt, Höflichkeit und vielen mehr begeisterte mich zusätzlich. Ein weiterer Pluspunkt ergab meine Vorliebe für Perfektionismus. Meine Begeisterung über die Bogenschießkunst in meiner Kindheit sind ein weiteres Indiz für diese Vorliebe. Waffen, Kampf, Krieg und somit auch Kampfkunst und Kampfsport haben Männer, wohl naturbedingt, schon immer fasziniert und somit mich auch. Das heißt nicht, dass ich ein Befürworter von Krieg, Kampf und Waffengewalt bin. Vielleicht beeinflusst mich auch das astrologische Sternzeichen der "Jungfrau"? Ich hätte auch gut im Mannschaftsport weitermachen können, da ich sehr gut teamfähig bin, jedoch beschäftigt man sich auch im Mannschaftsport zuerst mit sich selbst und mit seinen Fähigkeiten. Beim Kampfsport bleibt man an dieser Stelle stehen und verwendet die meiste Zeit damit sich selbst kennen zu lernen.
Eigentlich habe ich oben mehr versucht zu erklären warum ich Kampfsport übe und nicht erklärt warum ich Karate üben möchte.
Somit versuche ich dies im folgenden.
Ju-Jutsu ist aus Sicht einer effektiven Selbstverteidigung (SV) sicherlich am geeignetsten, auch hinsichtlich der Erreichbarkeit von Vereinen. Allerdings ist mir Ju-Jutsu für sich alleine gesehen zu judolastig, so dass es optimal wäre einmal in der Woche Ju-Jutsu zu trainieren und einmal oder zweimal in der Woche Karate (wer hat jedoch soviel Zeit?). Zwar ist wohl aus der SV-Sicht das gefährlichste und effektivste ein Ringer, Ju-Jutsu-Ka oder Judoka (Quelle: div. Bücher u. Internetpublikationen"), doch am Kampfsport interessiert mich nicht nur der Kampf oder die Selbstverteidigung, sondern die übung der Bewegungen und der damit verbundenen Synergieeffekte. Manche sagen jetzt vielleicht: "dann geh doch Tanzen" oder "Gymnastik machen", doch das ist nicht dasselbe. Interessanterweise war ich früher sehr tanzbegeistert und sah damals Parallelen zu den Vorteilen des Kampfsports.
Karate als Selbstverteidigung ist mir lieber als z.B. Judo, denn ich glaube nicht, dass in der Kneipe oder auf der Straße viel auf dem Boden gerangelt wird. Der Kampf sollte bereits vorher entschieden werden. Wing Tsun (WT) soll wohl sehr effektiv sein. Doch nach zwei Probetrainings sahen wir, dass zu viele Elemente fehlten, die wichtig waren. Dies zu beschreiben würde hier den Rahmen sprengen. Nimmt man die örtliche Verfügbarkeit von Vereinen hinzu, welche Oberfrostie und ich berücksichtigen mussten, da wir zusammen in ein und denselben Verein wollten, kam nur Taekwon-Do oder Karate in Frage. Taekwon-Do (TKD) mit den neuen Stellungen, Aussprachen, Formen und Regeln war mir so fern, dass mir das Karate hierdurch wesentlich näher rückte. Die Tatsache, dass ich die showmäßigen Beintechniken, welche im TKD zu ca. 70% vorhanden sind weniger effektiv für eine evtl. Selbstverteidigung z.B. in einer Kneipe fand und die Tatsache (auch unterstützt durch das was ich über Wing Tsun gelesen hatte), dass ich mir viel mehr Armtechniken (boxerische Elemente) wünschte ergab die Entscheidung, mit Karate anzufangen ( auch wenn ich dann vom 3. Kyu auf den 10./9. Kyu ruschte).
Seit ich angefangen habe das Buch "Hara" und "Der Alltag als übung" von Karlfried Graf Dürkheim zu lesen bzw. zu studieren, welche das Ziel haben "sich selbst zu finden" (vereinfacht ausgedrückt...) bin ich in der Ausübung des Karate noch mehr bestärkt. Auch meine größtenteils durch meine Arbeit am Computer (Vermutung) bedingten Nacken- und Rückenverspannungen erhoffe ich durch die stärkere Vertiefung und Ausweitung der Karateübungen auf meditativer Ebene zu verringern. Das der Weg dahin bzw. meist nur in die weit entfernte "Nähe" -was schon als großer Erfolg zu sehen wäre- sehr lang und möglicherweise auch unerreichbar ist weiß ich sehr wohl.

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Der Ursprung u. Entwicklung des Shotokan Karate!?!

Das Wort Shotokan besteht aus drei Wörtern. Sho= Pinie To= Welle/Woge und Kan= Halle. Shotokan bedeutet frei übersetzt "Die Halle des Shoto". Shoto war der Künstlername von Meister Funakoshi, welchen er insbesondere als Signatur für seine Gedichte verwendet hat.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Funakoshis Schüler ihm diesen Spitznamen gegeben haben, da er einen tiefen Stand hatte und eine zerstörerische Technik (...die Sho bzw. Pinie auf Okinawa ist eine Kiefernart mit einem sehr starken Wurzelwerk, welches auf einen Stil mit einem tiefen und sehr starken Stand hindeutet. Das Wort To bzw. Welle steht für die gewaltige Zerstörungskraft, welche in den Techniken sich wiederspiegeln soll).
Die Erklärung mit dem tiefen Stand weicht jedoch von Funakoshis oben erstgenannten eigenen Erklärungen ab, welche er in seinem Buch "Karate-Do Mein Weg" niedergeschrieben hat.
Sieht man sich einmal alte Videos und Bilder von Katavorführungen Funakoshi's an, so kann man überrascht feststellen, dass er ganz und garnicht tief stand. Im Gegenteil, die Stellungen sind oft derart hoch, dass diese nicht tiefer sind als wenn jemand mit leicht weichen Knien und etwas grösseren Schritten eine Straße überquert.


Meister Funakoshi war ein Experte im Okinawa-te und übte über 30 Jahre das Nebensystem "Shorin-ryu". Er brachte das Okinawa-te in stark veränderter, den japanischen Bedürfnissen bzw. Anforderungen genügenden Form
(z.B. ist die beim Okinawa-te übliche dreijährige übung, ein und dieselbe Kata zu wiederholen in Japan nicht durchsetzbar gewesen), als das Karate-Do nach Japan, welches später von seinen Schülern als "Shotokan Karate" verbreitet wurde.

Im Laufe der Zeit sollen die Stellungen von einigen seiner Schüler und dann von einigen deren Schülern immer tiefer und die Techniken immer dynamischer gelehrt worden sein (Quelle aus dem Internet), was möglicherweise eine der Forderungen des modernen Sportkarate war und noch ist. Mit Karate-Do hat dies lt. einer Internetquelle nicht mehr viel gemeinsam, da z.B. der Energiefluß des Ki dadurch blockiert und Qigong und die Lehren aus dem Shaolin hierdurch verloren gehen und letztendlich das Shotokan mehr zu einem formbezogenen Wettkampfstil geworden ist.

Eine weitere Beschreibung aus dem Internet:
"Shotokan" war ursprünglich die Bezeichnung für Funakoshis Dojo ("Shoto" = "Pinienrauschen", Funakoshis Künstlername). Seit 1949 in der JKA (Japan Karate Association, unter Masatoshi Nakayama) organisierter moderner Wettkampfstil, der sich auf das Erbe Funakoshis beruft, ohne jemals dessen offizielle Unterstützung erhalten zu haben. Shotokan zählt zu den vier größten japanischen Stilen neuerer Zeit, auch von der SKI (Shotokan Karate International, Hirokazu Kanazawa) vertreten und in vielen Verbänden außerhalb Japans vor allem in Europa verbreitet. Die Technik des Stils basiert auf 25 Kata und betont tiefe Stände und kraftvolle, dynamische Technik.

In einem Buch las ich, dass Funakoshi zwar die Verbreitung des Shotokan Karate begrüsste, jedoch immer ein Gegner der wettkampforientierten Versportlichung war, in welcher er eine Abdriftung zur oberflächlichen verstärkt quantitativen äusseren Form sah, welche die inneren Werte des Karate-Do verdrängte.

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Wie ich zur Zeit mein Shotokan Karate sehe...

Nun ja, seit 2009 war ich anfangs verletzungsbedingt nicht mehr beim Training und habe mich im April 2011 vorerst für die nächsten vier Jahre abgemeldet. Dies begründet sich zum einen in dem zeitintensiven Englischkurs, der noch ca. 3 Jahre andauern wird und in den aktuellen sportlichen Laufprojekten, welche drei Trainingseinheiten je Wochen erfordern.

Vorab zur Info: es war mehr eine örtlich bedingte Entscheidung, die mich zum Shotokan Karate und nicht zu einem anderen Stil führte.

shotokan tiger
jap.Schriftzeichen zu Kreis Die Schriftzeichen links beteutet "Der Weg ist ein Kreis" und der Tiger ist der "Shotokan Tiger im Kreis" (= heißt das nun der Weg des Tigers?).
Der Tiger ist eigentlich chinesischer Herkunft (in Japan gibt es schließlich keine Tiger). Folgende Definition habe ich gelesen: "Der Tiger greift von vorne an, er geht durch jede Deckung. Er schlägt, stößt, reisst und packt von vorn und von oben. Der Tiger kämpft mit dem Herzen und fürchtet keinen Gegner....Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit des Tigers sind zu bewundern. Sei immer freundlich und reize ihn nicht... Eine andere Definition lautet: "Das Bild des Tigers im Kreis ist eine Anspielung auf "Tora no Maki" (Tiger-Rolle) und das Symbol für Shotokan Karate ausserhalb der Japan Karate Association. Die JKA bevorzugt das Inyo, eine Form des Ying-Yang-Prinzips.

Ich möchte eine Mischung aus dem Tiger und aus dem chinesischen Drachen (Ableitung aus den Tierstilen des Shaolin-Quanshu) in der folgenden Interpretation für mich bevorzugen: "Der Stil des Drachen lehrt die Beherrschung des Qi, die Kontrolle des esoterischen übungsaspektes. Seine Bedeutung liegt weniger im Kampf als im inneren Wachstum des übenden. Beim Drachenstil wird besondere Konzentration auf die Atmung und der Kontrolle des Geistes geübt. Der Drache kennt nur wenig Stellungen, jedoch eine große Kraft bei tiefer Atmung und ausgeglichenem Geist.

Es gibt sicherlich noch viele andere Interpretationen, einige davon weichen wahrscheinlich stark vom Tiger ab. Aber eigentlich sind Menschen auch keine Tiere, und eine Interpetation von Fabelwesen wie einem Drachen ist sowieso schwer.

Ich versuche beim üben von Karate die Grundsätze des Karate-Do einzuhalten, welche weniger mit dem heutigen modernem und wettkampforientiertem Sportkarate etwas zu tun hat, sondern welches die Schwerpunkte auf die Kata und auf die dafür benötigte Grundschule (Kihon) beschränkt. Das Wettkämpfe für Kämpfen und Kata veranstaltet werden, finde ich nicht gut. Wettkämpfe verdrängen zu sehr die inneren Werte des Karate-Do, welche durch die Kata und das Kihon gelehrt werden sollen. Meist wird dies alles übergangen und viele wollen nun endlich ihr Können mit anderen vergleichen. Doch warum? Worin liegt der Sinn darin? Warum nehmen sich die Menschen nicht mehr Zeit? Bereits damals beim TKD war ich kein Freund des Kämpfens, sondern mehr "kataorientiert".
Bei meinem geringen Trainingspensum von etwa 60 x 1,5 Stunden/Jahr Training im Dojo zzgl. eine halbe bis eine Stunde zu Hause, bei denen ich Stellungen und einzelne Techniken oder kurze Kataabschnitte zu verbessern versuche, verschwende ich keine Zeit für oberflächliches Kumitetraining, bei dem mir das Beherrschen der Grundlagen (Grundtechniken) zur Ausführung fehlen. Ein Problem beim Kämpfen stellt auch meine Brille da. Laut der Wettkampfordnung (Stand 2005) dürfen nur weiche Kontaktlinsen -also teure- auf eigene Gefahr getragen werden. Brillen und Sportbrillen sind beim DJKB nicht erlaubt. Ich habe jedoch keine Kontaktlinsen, habe auch nicht das Geld um mir welche zu kaufen und weiss auch nicht, ob ich diese vertrage.

Nochmal zurück zum Shotokan-Stil:
Soweit ich den Shotokan-Stil richtig verstanden habe, bedeutet dies, dass ich einen geradlinigen kraftvollen Kampfstil aus tiefer Stellung heraus lernen soll.
Geradlinig heißt zielgerichtet und ohne Umwege direkt auf den Gegner zugehend.
Mit "kraftvoll" ist die Block- oder Angriffstechnik gemeint.
Und "tiefe Stellung" heißt fester, nicht wakeliger Stand. Bevor ich zielgerichtet und kraftvoll werde, muss ich doch erstmal stehen können, oder?
Das heißt also, dass ich als Schülergrad meine Schwerpunkte des übens auf die Beinarbeit konzentriere (damit meine ich nicht Tritttechniken, sondern Stellungen). Erst wenn die Stellungen im Stand, im Gehen und Wenden annähernd gut (also fast perfekt) sind, sollte man sich mit der "Perfektionierung" der Blocktechniken beschäftigen. Vorwärtsstellung, Seitwärtsstellung usw. sollten alle tiefer geübt werden, als diese tatsächlich sein sollen, damit bei schnellerer Ausführung (Kumite, Kata...) die Tiefe (..wobei ich jedoch noch versuchen werde herauszufinden, welche "Tiefe" im Sinne des klassischen Karate-Do erforderlich ist) auch tatsächlich erreicht wird. Mit den Stellungen ist man bereits viele Jahre mit üben beschäftigt, was den meisten zu lange dauert und zu langweilig ist. Im modernen (Breiten-)Kampfsport muss alles schneller gehen. Kürzere Prüfungsabstände, übung von Techniken, obwohl Stellungen noch garnicht beherrscht werden. Also wie ein Baby, das noch nicht krabbeln aber schon stehen oder gar laufen will und ziemlich schnell auf die Nase fällt. "Eine zerstörerische Technik aus einem festen Stand". Die Stellungen vom Boxen, Jeet Kune Do, WT usw. sind mir auch bekannt mit all deren Vorteilen, doch es geht mir hier nicht um die reine Selbstverteidigung, sondern um Ki, Hara und Do. Den eigenen Weg und sich selbst zu finden, Ki zu schöpfen mit Hilfe der Übungen des Shotokan Karate. Karate üben um Hara zu erlangen bzw. zu finden, zu fühlen und evtl. sich selbst zu finden ist eine meiner Hauptmotivationen. Dafür muss man jedoch zu den Grundsätzen des Karate-Do/Okinawa-te/Shaolin usw. zurückkommen.

Also zum Schluss nochmal zusammengefasst:
Zuerst versuche ich sehr gut stehen, gehen und laufen zu lernen, parallel versuche ich in Kombination Armtechniken und im Kleinen Tritttechniken. Schwerpunkt (ca.80%) sind jedoch die Stellungen, wie das Fundament eines Hauses und versuche, wenn ich dies alles kann dieses zusammen mit Hara zu verbinden (na denn frohes Schaffen...).

Im Shotokan Karate wünschte ich mir den Kyok-Pa (Bruchtest), welcher beim Taekwon-Do später Teil des Pflichtprogramms bei Gürtelprüfungen war. Viele Schüler beschäftigen sich erst beim Zwang eines solchen Tests ernsthafter, da zwangsweise mit den angeblich so einfachen Techniken, wie Vorwärtstritt, Seitwärtstritt oder gar dem ach so einfachen Fauststoß.

Durch die tiefen Stellungen im Shotokan Karate werden die Übungen für Qi Gong blockiert. Ich versuche derzeit dies über die "18 Figuren" des Qi Gong separat zu erlernen. Es ist bereits darüber schwer genug und ich glaube, dass Qi Gong über Katas noch schwerer zu erlernen und umzusetzen ist.

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